© Andrea Enzendorfer

    Das Handwerk im Mittelalter

 

Vor etwa 500 Jahren war die Blütezeit des Handwerks. Ein Sprichwort sagt schon: Handwerk hat einen goldenen Boden!

Die einzelnen Handwerker schlossen sich in ZÜNFTEN zusammen. Jede Zunft hatte eine
Zunftfahne
Zunfttruhe

hier wurden die Meister – und Gesellenbücher aufbewahrt und

Zunftzeichen

In den Städten wohnten früher die Handwerker in Gassen beisammen. Gassen – und Straßennamen erinnern noch heute daran.( Bäckergasse, Schmidtgasse...)

Ausbildung der Handwerker

Ein Lehrling lernte drei Jahre bei seinem Meister, dann machte er sein Gesellenstück und erhielt den Gesellenbrief.

Als Geselle ging er auf Wanderschaft (= Walz).

Später konnte er die Meisterprüfung ablegen und erhielt den Meisterbrief.

Alte Berufe

Bäcker

 

Bader Friseur, Zahnziehen, Heilkundige
Bandlkramer kam auf Bauernhöfe und in Dörfer und verkaufte bunte Bänder und Krimskrams
Bogner Pfeil und Bogenmacher
Gschmeidler Schmuckherstellung
Harnischmacher stellte Rüstungen her
Henker führte Todesurteile aus
Kesselflicker flickte Töpfe und Kessel
Meistersinger  
Rasselbinder machte Töpfe und Siebe
Scherenschleifer kamen von Zeit zu Zeit in die Städte   um Messer und Scheren zu schleifen
Schmied  
Schneider  
Stadtrichter sprach Urteile aus
Töpfer stellte Töpfe, Krüge, Teller und Schüsseln her
Weber fertigte Stoffe an
   

Handwerker in Wels

Vor 500 Jahren gab es in Wels zirka 60 Handwerksstände. Sie siedelten sich in bestimmten Gassen an, die dann nach ihnen benannt wurden.

Schmidtgasse

Das Schmiedehandwerk ist seit dem frühen Mittelalter das  wichtigste Handwerk.  Schon damals gab es Grob-, Klein- (Schlosser), Huf -, Nagel- und Klingenschmied.  Einen Messerer, Spengler, Kessler, Kannengießer, Uhrmacher und Wagner.

Bäckergasse

Gasse der Bäcker. Wegen der Feuergefahr mussten sich die Bäcker  außerhalb der Stadtmauern ansiedeln.

Fischergasse

Östlich der Stadt erstreckte sich das Stadtviertel „Unter den Fischern“. Obwohl die Traun sehr  reich an Fischen war, war der Beruf kein leichter. Die Fischer mussten einen großen Teil ihres Fanges abliefern und durften nur einen geringen Anteil selbst verkaufen. Dies geschah in den Fischerhütten in der Fischergasse

Fabrikstraße

Das ist jene Straße, die zu den Fabriken führte. Vor 1870 hieß die Fabrikstraße Lederergasse, weil dort viele Lederer ihre Werkstätten hatten.

Hafergasse

Hier waren die Getreidehändler. Hier gab es auch den ersten Marktplatz der Stadt – den sogenannten Kornmarkt am Stadtplatz.

Traungasse

Außerhalb des  Trauntores boten die Fleischer auf Fleischbänken ihre Waren an. Der Schlachthof war ein Stadel vor dem Trauntor.