Der Kesselflicker(Nacherzählt nach Heinrich Heine) Es regnet in Strömen schon seit Stunden. Franticek Steppan, ein 16 jähriger Kesselflicker ist schon ganz durchnässt. Er will sich aber nicht unterstellen, weil er heute wegen des Regens noch nichts verkauft hatte. Sorgen macht er sich weniger um sich als mehr um sein wertvolles Gut, wie Pfannen, Siebe, Schöpfkellen und Mausefallen. Die dürfen nicht nass werden um nicht zu rosten. Unentwegt läuft er durch die Gassen und ruft: „ Häferl, Reindl, Pfannenflicker ise do!“ Aber keiner will ihn hineinlassen. Zitternd vor Kälte, denkt er an seine warme Weste, die er über seine Blechschätze gelegt hatte, damit diese geschützt sind. Dabei denkt er an seinen toten Vater, der ihm diese Weste und eine Rolle Draht und ein Löteisen hinterlassen hatte. Franticek musste ihm versprechen auch ein so tüchtiger und gern gesehener Kesselflicker wie sein Vater zu werden. Endlich erreicht er ein Haus, wo er hineingeht und versucht seine Waren anzupreisen. Er schüttelt sein Wasser ab und steigt hinauf in den ersten Stock sein Sprücherl aufsagend: „ Häferl, Reindl,Pfannenflicker ise do, gnädige Panni, schöne Nudelsieb und Drahtkastel zum Mausfangen.“ Da hört er auch schon ein wütendes Geschimpfe: „ Ja schaust net glei dass aus dem Haus außi kommst. „, schimpft eine Hausbesorgerin. Fratnicek schlüpft schnell wieder in den Regen hinaus. Nirgends kann er seine Waren verkaufen. Niemand braucht heute ein Nudelsieb oder eine Mausefalle. Der arme Fratnicek hat Hunger, ihm ist kalt. Er steht wieder im strömenden Regen auf der Straße und sieht die wärmenden Lichter in den Stuben. Auf einmal wird ihm ganz heiß und schwindelig. Sein Kopf glüht alles beginnt sich zu drehen und Fratnicek fällt mitsamt seiner Last in eine Pfütze auf die Straße. Fußgänger finden den Buben und bringen ihm ins Krankenhaus. Selbst im Krankenhaus ruft er im Traum sein Sprücherl: „Häferl Reindl,.....Bitt‘ schön kaufen S was.“ Da öffnet lächelnd Mutter Gottes die Tür und lässt den armen Buben zu seinem Vater durch das strahlende Tor. Der behandelnde Arzt nimmt die schmale Hand des Bubens und kann nur mehr seinen Tod feststellen. |