Schule früher   

 

Die Schulpflicht haben wir Maria Theresia zu verdanken.

Damals gab es aber noch kein Zeugnis und keine Beurteilung.

Vorrangige Sorge der Verantwortlichen war damals nicht der Schulerfolg, sondern der regelmäßige Schulbesuch der Kinder.

 Die Eltern schickten ihre Kinder nämlich nur sehr ungern zur Schule, weil sie diese für Arbeiten zu Hause brauchten.

Erst der Sohn Maria Theresias, Kaiser Josef II. verfügte 1783, dass den Kindern am Ende der Trivialschule, so hieß die Grundschule damals ein „Schulattestat“ auszustellen sei. Dies bestand bloß aus einem einzigen Satz.

In den Klassenzimmern waren meist weit über 100 Schüler versammelt, die nicht nach dem Alter, sondern nach dem Wissenstand in drei Abteilungen gegliedert wurden: erst-classige, zweit-classige, dritt-classige Schüler.

 

Vor ungefähr 100 Jahren waren in den meisten Klassen bis zu 50 Kinder untergebracht. Auf dem Dorf gingen meistens ältere und  jüngere Schüler gemeinsam in eine Klasse.

In der Fensterreihe saßen die Großen aus der 3. Und 4. Klasse, in der Türreihe die Kleinen aus der ersten und zweiten.

Schulbus gab es keinen. Viele Kinder mussten einen langen beschwerlichen Schulweg auf sich nehmen. In der Kälte und oft noch in der Dunkelheit marschierten manche länger als zwei Stunden  zur Schule.

Schulbücher konnte man sich aus der Schülerlade borgen. Viele Eltern konnten keine neuen Bücher kaufen. Auch mit den Heften mussten die Kinder sparsam umgehen.

 

Die Aufgaben wurden zuerst mit einem weißen Griffel auf eine schwarze Schiefertafel geschrieben. Mit einem Fetzerl konnte man es wieder weglöschen und die nächste Aufgabe darüberschreiben.

Die Kinder saßen in engen harten Holzbänken, und wenn sie nicht folgsam waren, dann mussten sie sich in die Ecke stellen oder der Lehrer griff zu seinem Rohrstöckchen und es gab Schläge.

In der Stadt mussten die Kinder neben der Schule in Fabriken arbeiten. Schule war für sie eine Erholung, aber oft waren sie zu müde, um gut aufpassen zu können.

   

© Hiesmayr Klaus, 3.c