Der Welser Gemeindefriedhof Wenn ein Mensch stirbt wird er auf einem Friedhof beigesetzt und die Angehörigen und Freunde können zu dieser Grabstelle gehen und an ihn denken. Im besonderen zu Allerheiligen, Allerseelen, Weihnachten und dem Jahreswechsel besuchen sehr viele Familien die Grabstätten ihrer Verstorbenen. Der Welser Gemeindefriedhof zählt wegen seiner Gestaltung und wegen des alten Baumbestandes zu den schönsten und interessantesten des Landes. Er befand sich jedoch nicht immer an der Stelle wo er heute ist Im Jahre 1784, also vor rund 220 Jahren, wurde der Friedhof, der sich um die heutige Welser Stadtpfarrkirche befand geschlossen und es wurde für katholische Begräbnisse der seit dem 16. Jahrhundert bereits benützte Friedhof auf dem heutigen Marktgelände (Dragonerstraße/Dr.-Salzmann-Straße) verwendet. Dieser Friedhof gehörte ebenfalls zur Stadtpfarre. Dort wurden die Toten der Stadt Wels und der damals noch nicht eingemeindeten Landgemeinden Lichtenegg, Puchberg und Pernau bestattet. Auch die Verstorbenen der Gemeinde Marchtrenk wurden dort beigesetzt. 1878, also vor ca. 120 Jahren, waren dort innerhalb von 10 Jahren 3200 Tote auf dem 6500 m² großen Friedhofsareal begraben worden. Daher wollte die Stadtpfarre das Areal erweitern. Die Statthalterei gab diesem Ansinnen keine Zustimmung und wollte den Friedhof der Stadtpfarre und auch den evangelischen Friedhof (Gründung 1783), der sich in der Bahnhofstraße befand auf ein Grundstück außerhalb des Ortsgebietes verlegen. Es begannen harte politische Auseinandersetzungen über diese Angelegenheit, die von 1883 bis 1886 dauerten. Am 13.7.1886 wurde der neue Gemeindefriedhof in der Friedhofstraße durch Stadtpfarrer Dechant August Heilmann feierlich eingesegnet. Der evangelische Friedhof wird räumlich an den Gemeindefriedhof angeschlossen. Über dem Hauptportal des Friedhofes steht die Jahreszahl 1886 in römischen Zahlen = MDCCCLXXXVI. Auf dem Friedhof befinden sich 49 Arkaden- oder Rundbogengrüfte. Im Gräberfeld D I befinden sich die Schwesterngräber des Ordens der barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz und im ostseitigen Teil des ursprünglichen Friedhofsgeländes sind die Bombenopfer der Jahre 1944/45 begraben. Das Areal des Welser Friedhofes wurde bereits mehrmals erweitert. zusammengestellt: von: Heinrich und Christina W. 3c. VS 8 |