Warum haben Kamele Höcker?

Wie ernähren sich die Menschen in der Wüste?

Es gibt zwei Arten von Kamelen:

Das Dromedar 

hat einen Höcker und kommt vor allem in Afrika vor

Das Trampeltier

 hat zwei Höcker und kommt vor allem in Asien vor

Kamele  können bis zu zehn Monate ohne einen Tropfen Wasser überleben.

Deshalb haben Tierforscher lange Zeit geglaubt, Kamele würden in ihren Höckern Wasser speichern.

Diese These ist aber falsch. In den Höckern von Kamelen befindet sich nicht Wasser sondern Fett.

Kamele fressen sich vor langen Ausritten durch die Wüsten zuerst einmal richtig satt.

Dabei füllen sie ihre Höcker mit Fett. Diese Reserve kann sehr wichtig sein für diese Tiere.

Wie du wahrscheinlich weißt, findet man in der Wüste nicht leicht Pflanzen oder Wasser – speziell in den Trockenzeiten, in denen es oft monatelang nicht regnet und sämtliche Süßwassertümpel und Quellen versiegt sind.

Dann kann es Tage und Wochen dauern, bis die Karawane (Menschen, die sich mit einer Kamelherde aufmachen, um die Wüste zu durchqueren) wieder auf eine Oase trifft.

Unter einer Oase versteht man übrigens einen kleinen grünen Landstrich mitten in der heißen, kahlen Stein- oder Sandwüste.

Auf diesem Landstrich findet sich eine unterirdische Quelle, die meist einen Tümpel oder einen kleinen See speist. Durch das Vorhandensein von Wasser wachsen in diesem Bereich saftige grüne Pflanzen, oft Palmen und andere essbare Pflanzen.

Einheimische, die mit ihren Kamelen durch die Wüste ziehen, wissen meist, wo sie eine solche Oase vorfinden.

Bis eine solche Oase erreicht ist, zehren die Kamele von dem Fett in ihren Höckern.

Kamele können sogar mehrere Monate von diesen Fettspeichern leben, ohne einen Bissen fressen zu müssen.

Wäre dieser Höcker gleichmäßig unter der Haut verteilt, wären die Tiere zu fett und könnten sich in der Sonnenhitze der Wüsten nicht lange bewegen.

Haben Kamele eine Oase nach Wochen oder Tagen erreicht, so trinken sie bis zu 100 Liter Wasser in einem einzigen Zug.

Wahrscheinlich möchtest du nun noch wissen, wie denn die Menschen während einer solchen Wüstendurchquerung kräftig bleiben.

Menschen haben ja keine Höcker.

Da Kamele und Dromedare auch Lastentiere - also nicht nur Reittiere sind, kann man auf ihren Rücken auch Gepäck befestigen – links und rechts gleichmäßig.

In diesem Gepäck befinden sich nicht nur Zelte, die während der Nacht für die Menschen aufgestellt werden, sondern natürlich auch warme Decken zum Schlafen ( in der Nacht kann es auch in der Wüste sehr kalt werden) und Nahrungsmittel.

Meist ernähren sich die Menschen bei der Wüstenreise von getrocknetem Fleisch und Getreide. In Wasserbehältern wird auf dem Rücken der Kamele Trinkwasser transportiert, um nicht zu verdursten.

Am Abend kochen die Menschen dann über Feuer aus Wasser starken schwarzen Tee, den sie sehr stark zuckern. Das gibt Kraft und wärmt die Menschen vor dem Schlaf. Außerdem wird auf heißen Steinen aus Mehl Fladenbrot gebacken.

       

© Mag. Eva Maria Hager