Die
Adeligen hatten alle Rechte - die Bauern keine.
Das
Bauernland gehörte nicht den Bauern. Sie hatten es von einem Grundherrn („Lehensherrn“)
„geliehen“ bekommen. Das „Lehen“
gehörte entweder einem Adeligen oder war Teil kirchlicher Besitzungen.
Die
Bauern mussten unbezahlt für ihren Grundherrn arbeiten („Frondienst“
oder „Robot“) und ihm einen Teil ihrer Ernte geben.
Der
zehnte Teil („Zehent“) aller Einnahmen und der Ernte gebührte der
Kirche.
Fürstengeld,
Kriegsgeld, Türkensteuer, Heergeld waren
noch andere Steuern, die von allen Bauern bezahlt werden mussten.
Die
Bauern waren auch in vielen anderen Dingen von ihren Grundherrn abhängig, zum
Beispiel mussten sie auch den Glauben annehmen, den ihr Grundherrn hatte.
Die
Bauern, denen es zunehmend schlechter ging, da ihre Abgaben und Dienstleistungen
immer höher, ihre Rechte aber immer geringer wurden, wehrten sich gegen diese
Behandlung. Die neue Glaubenslehre Martin
Luthers, der Protestantismus (evangelische Religion), erhielt immer mehr Anhänger
unter den Bauern.
Es
kam zu erbitterten Glaubenskämpfen und Bauernaufständen.
Die
Bauernaufstände nahmen 1625 in Frankenburg in Oberösterreich, das damals zu
Bayern gehörte, ihren Anfang.
Die
Bauern wehrten sich den katholischen Glauben an zu nehmen und gerieten in
Aufruhr. Daraufhin rief der bayrische Statthalter Graf Herberstorff die
Bauernvertreter, Räte und Dorfvorsteher auf dem Haushamerfeld bei Frankenburg
zusammen. Graf Herberstorff zwang diese Menschen um ihr Leben zu würfeln.
Wer
die höhere Augenzahl hatte wurde begnadigt, wer weniger würfelte, wurde getötet.
Aber nicht nur dort wurden die Bauern für ihren Glauben mit dem Tode bestraft,
auch an den Kirchtürmen wurden die Vertreter der Gemeinden aufgehängt.
1626: Der
Kriegsausbruch
Die
Bürger und Bauern verbanden sich und es kam zu erbitterten Glaubenskämpfen im
ganzen Land.
Die
Bauern wurden von Stefan Fadinger und seinem Stellvertreter Christoph Zeller
angeführt.
Der
Statthalter Graf Herberstorff marschierte mit einem Heer von 100 Reitern und
1000 Fußknechten, sowie 3 Kanonen gegen die Bauern.
In
Peuerbach kam es zur ersten Schlacht, in der die Bauern siegten.
Graf
Herberstorff flüchtete nach Linz.
Nach
dieser siegreichen Schlacht können die Bauern fast das ganze Land (bis auf
Enns, Linz und Freistadt) besetzen.
Die
Landeshauptstadt Linz wurde 9 Wochen lang von 30 000 Bauern vergeblich belagert.
Erst als ein kaiserliches Heer Herberstorff zu Hilfe kam, mussten die Bauern der
Übermacht weichen. Stefan Fadinger wurde von der Kugel eines bayrischen
Soldaten getroffen und stirbt am 26. Juli 1626 an den Folgen dieser
Schussverletzung. Sein Schwager Christoph Zeller wurde ebenfalls getötet.
Durch
den Verlust ihrer Anführer zogen sich die Bauern immer mehr zurück.
Im
November 1626 schlugen kaiserliche Truppen unter der Führung von General
Pappenheim die aufständischen Bauern erfolgreich in der Schlacht im Emlinger
Holz bei Eferding nieder.
Die
Unterdrückung hatte noch lange kein Ende. Erst im August 1848 wurden die Bauern
Besitzer von Grund und Hof. Der oberösterreichische Abgeordnete Hans Kudlich
war maßgeblich daran beteiligt.
Die
Waffen der Bauern im Bauernkrieg