Wie
Till Eulenspiegel auf dem Seil gehen lernte Einmal
spannte Eulenspiegel ein Seil über den Fluss. Viele Leute sahen das Seil und
eilten herbei. Mit offenem Mund schauten sie dem Treiben zu. Der Schelm tanzte
über dem Wasser und machte seine Späße. Da bemerkte ihn seine Mutter. Sie
schlich heimlich auf den Dachboden, wo das Seil festgemacht war, und schnitt es
entzwei. Eulenspiegel fiel mit lautem Platsch in den Fluss und nahm ein
unfreiwilliges Bad. Zum Schaden hatte er auch noch den Spott. Die Leute lachten
aus vollem Halse. Die Kinder riefen ihm zu: „Eulenspiegel, du wirst nass!
Eulenspiegel, bring uns einen Fisch mit!“ Das ärgerte Till sehr, und er sagte
zu sich selber: „Euch zahle ich das Gespött noch heim!“ Wie sich Till Eulenspiegel für das Gespött
der Leute rächte
Eulenspiegel
spannte abermals ein Seil über den Fluss, war diesmal jedoch vorsichtiger. Er
befestigte das Seil am Haus des Nachbarn. Einige Kinder sahen neugierig zu und
riefen: „Eulenspiegel tanzt wieder auf dem Seil!“ Viele Kinder und
Erwachsene liefen herbei. Eulenspiegel sagte: „Gebt mir euren linken Schuh!
Ich zeige euch ein ganz neues Kunststück.“ Alle glaubten ihm das. Die
Burschen und Mädchen zogen einen Schuh vom Fuß. Es waren 120 einzelne Schuhe.
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