Igel... 

... sind dämmerungs- und nachtaktive insektenfressende Winterschläfer. Erdgeschichtlich gehören sie zu den ältesten noch existierenden Säugetierformen.


Igel können ein Alter von etwa sieben Jahren erreichen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt jedoch nur bei zwei bis vier Jahren. Die Jungensterblichkeit ist sehr hoch. Menschengemachte Gefahren erhöhen die Sterberate zusätzlich.

 

Die Hauptnahrung der Igel sind Laufkäfer, Regenwürmer und die Larven von Nachtschmetterlingen. Ohrwürmer sind eine besondere Delikatesse, während ihnen Asseln nicht besonders gut schmecken ( Igitt igitt ). Außerdem fressen sie auch Schnecken, Hundert- und Tausendfüssler, Spinnen und sonstige Insekten. Pflanzliche Nahrung nehmen Igel nur zufällig auf, etwa wenn an einem Regenwurm noch etwas Gras haftet. Sie fressen kein Obst und kein Gemüse!

 

Mit ihrem hervorragenden Geruchssinn finden Igel Nahrung und Artgenossen. Das Gehör ist ebenfalls ausgeprägt, es reicht weit in den Ultraschallbereich hinein. Ihr Sehvermögen ist dagegen nur mäßig. Bei Gefahr fauchen, puffen oder tuckern Igel. Selten hört man ein helles Keckern oder ihre lauten Schmerzens- oder Angstschreie, die an das Kreischen einer Eisensäge erinnern

 

Im Allgemeinen bekommen Igel einmal im Jahr, in den Monaten Juli bis September, durchschnittlich vier bis sieben Junge


Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate machen Igel Winterschlaf. Im Sommer und Herbst fressen sie sich ein Fettpolster an, das als Energiespeicher dient. Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen können sie damit bis zu einem halben Jahr ohne Futter auskommen. Während der Winterschlafzeit verlieren sie 20 bis 40 % ihres Körpergewichts.

In den Rückzugsgebieten der Igel - den menschlichen Siedlungen mit ihren Gärten, Parks und durchgrünten Randbereichen - drohen ihnen vielfältige Gefahren: Elektrosensen, Rasenmäher, Mistgabeln, steilwandige Gruben, Schächte, Schwimmbäder, Schlagfallen, Giftköder, Beerennetze, Garten- und Brauchtumsfeuer. Pestizide und Kunstdünger vernichten natürliche Nahrungsgrundlagen, Aufräumwut im Garten zerstört Nistmöglichkeiten.

 

Hilfsbedürftig sind nur Igel, die nach Wintereinbruch, d.h. bei Dauerfrost und/oder Schnee herumlaufen  oder offensichtlich  schwach oder verletzt sind.

 

 

Solche Igel findet man hauptsächlich bei Tag. Es kann sich um kranke oder schwache Alttiere handeln; öfter sind es Jungtiere, die spät geboren, evtl. auch krank sind und/oder sich wegen des geringen Nahrungsangebots im Spätherbst kein für den Winterschlaf ausreichendes Fettpolster anfressen konnten. Igel sollten vor dem Winterschlaf ein Gewicht von 750 Gramm haben.

 

Findest du so einen Igel dann kannst du versuchen ihn zu Hause zu überwintern. Dazu musst du ihn erst mal auf das nötige Gewicht von ca. 750 Gramm aufpäppeln.

 

Dazu eignen sich Katzen- oder Hundedosenfutter oder ein in der Pfanne mit wenig Fett und ohne Gewürze gebratenes Rührei, das mit der Gabel zerkleinert wird.

Zum Trinken ein Schüsselchen Wasser - niemals Milch! - hinstellen. Schwachen Tieren flösst man mit einer Plastik-Einwegspritze (natürlich ohne Nadel) ungesüßten Fenchel- oder Kamillentee ein. Frisst der Igel in der Nacht nach der Aufnahme nicht, muss dringend der Tierarzt aufgesucht werden!

 

Am besten du wiegst den Igel anfangs ab und kontrollierst dann regelmäßig die Gewichtszunahme.

 

Sehr wichtig ist die passende Umgebungstemperatur. Die Tiere sollten bis zum Erreichen des Endgewichts von 750 Gramm bei Zimmertemperatur gehalten werden. Ist es zu kalt dann werden die Tiere schläfrig und fressen nicht ordentlich. Ist der Igel dann schwer genug kann er in den Winterschlaf gehen. Die Temperatur sollte dann unter 8 Grad liegen damit der Stoffwechsel des Igels nur mehr ganz langsam arbeitet und er mit seinen Fettreserven über den Winter kommt.

 

Igel sind oft Träger von Flöhen Würmern und Zecken. Diese Parasiten können wenn sie in großer Zahl vorhanden sind den Igel in seiner Gewichtszunahme stark bremsen. Also frage am besten deinen Tierarzt, er wird dir die entsprechenden Tipps geben wie der Igel seine Parasiten los wird.