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Mag. Eva Maria Hager
Rezept: Hexenfinger
Hexen
Du
liest sicher manchmal Geschichten oder Märchen, in denen von sogenannten
„Hexen“ die Rede ist.
Diese
Hexen können in den Geschichten meist zaubern, auf dem Besen fliegen,
Kinder in ihr Haus locken; sie treffen sich bei Vollmond mit anderen
Zauberinnen im Wald und brauen geheimnisvolle Kräutertränke.
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Immer
haben diese alten und hässlichen Frauen auch auf ihrem Buckel eine
schwarze Katze sitzen, oder ein Rabe hockt am Fenster ihres Hexenhauses. |
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Hast
du dir schon einmal Gedanken gemacht, wie diese Hexengeschichten
entstanden sind?
Oder
hast du dich gar mal gefürchtet vor diesen Märchenwesen und gemeint,
dass es Hexen vielleicht wirklich gegeben hat oder sogar gibt?
Nun,
ich kann dich beruhigen! Es gibt keine Hexen und hat auch nie welche
gegeben!!
Ich
möchte dir kurz erzählen, wie der Begriff „Hexe“ entstanden ist, und
warum
man so viele Geschichten mit solchen Zauberinnen erfunden hat.
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Pass
auf:
In
alten Zeiten war es so, dass vorwiegend Frauen für die Krankenbehandlung
und Krankenpflege zuständig waren.
Sie
waren im heutigen Sinne Ärztin, Apothekerin und Krankenschwester in einer
Person. Sie reinigten und heilten Wunden, behandelten Stauchungen und
Quetschungen, stellten Diagnosen bei inneren Krankheiten und bemühten
sich, entsprechende Kräutergetränke herzustellen.
Außerdem
sammelten sie die hierfür nötigen Heilkräuter und –wurzeln im eigenen
Garten und pflegten auch die Kranken oft im eigenen Haushalt.
Weil
das Hinzuziehen eines Arztes der armen Landbevölkerung oder den ärmeren
Städtern damals zu teuer war, übernahmen solche „weisen Frauen“ (das
sind Frauen, die über ein spezielles Wissen verfügen) die
Krankenbehandlung oder auch die Geburtshilfe.
Manchen
dieser heilkundigen Frauen sagte man nach, sie würden zaubern und so
Krankheiten „wegnehmen“ oder „auslösen“ können.
Der
Begriff „Hexe“ meint übersetzt „die
im Wald alleine lebende Frau“ – im Englischen gibt es das Wort
„witch“, das eigentlich „weise
Frau“ meint.
Während
sich das Christentum in Europa immer mehr verbreitete, kamen auch immer
mehr Ängste auf gegen uralte heidnische Bräuche, zu denen auch dieses
„althergebrachte Heilen“ durch Frauen gehörte.
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Plötzlich
fing man an, diesen weisen Frauen nachzusagen, sie wären böse
Zauberinnen und würden den Menschen Schlechtes wollen. Vor allem die
kirchlichen Würdenträger (=Priester, Bischöfe) trugen in ihren
Predigten dazu bei, jene Frauen auszugrenzen. |
Man
fing an, viele dieser Heilerinnen zu verfolgen . Ab Ende des 15.
Jahrhunderts, entstanden in fast ganz Europa sogenannte Hexenprozesse.
Viele
Frauen, ob jung oder alt, wurden gefangen genommen, durch schlimme
Folterungen (Quälereien) dazu gebracht, unter Schmerzen zuzugeben, dass
sie böse Zauberinnen wären, was natürlich nicht stimmte.
Nach
diesen Folterungen wurden sie meist, auf einem Scheiterhaufen gebunden,
vor der Bevölkerung einfach verbrannt. |
Auch
in Österreich gab es diese Hexenverfolgungen. Erst 1776 wurden diese
Hexenprozesse und Tötungen von Kaiserin Maria Theresia verboten. |
In
genau jener Zeit des finsteren Mittelalters (12. Jahrhundert), in der
diese Hexenverfolgungen begannen, wurden auch die Märchen und Sagen
erfunden.
Und
in diesen Geschichten kannst du jenen Ängsten vieler damaligen Menschen
begegnen.
Sie
ließen sich aus Angst oder aus „Angstlust“ ( das ist das Gefühl,
wenn man es genießt, sich ein bisschen zu fürchten – weil man ja weiß,
dass es diese angstmachenden Dinge gar nicht gibt) solche Hexenmärchen
einfallen.
Ich
hoffe, du hast durch diesen Beitrag was dazugelernt und fürchtest dich
nicht mehr vor Hexen - weil es diese eben
nicht gibt – und nie gegeben hat!
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©
Mag. Eva Maria Hager
Rezept: Hexenfinger |